
... darum arbeiten wir in der Molekularpathologie Hand in Hand mit der Histologie, sowie Zytologie und führen die Untersuchung der dort diagnostizierten Tumoren weiter.
Hier beschäftigen wir uns mit Strukturen, die selbst mit dem Mikroskop nicht erkennbar sind.
Von unserem fachkundigen und qualifizierten Team bestehend aus BiologInnen und Technischen Assistentinnen werden in unserem Labor diese Methoden in Tumorgewebe, unter Mitarbeit von molekularpathologisch qualifizierten ÄrztInnen angewendet, mit dem Ziel der personalisierten Therapie:

PCR
In der PCR (Polymerase-Chain-Reaktion) kommt es durch die Taq-Polymerase und das Einsetzen spezifischer Primer zur exponentiellen Amplifikation gezielter Genabschnitte. Die Vervielfältigung der zu untersuchenden DNA ist Voraussetzung für weiterführende Detektionsverfahren. In einer Nested-PCR (geschaltete PCR) werden zwei PCR Reaktionen nacheinander geschaltet. Das erste PCR Endprodukt dient als Ausgang für die zweite PCR. Durch die Verwendung eines zweiten spezifischen Primers, der innerhalb des ersten PCR-Endproduktes bindet, wird das Verfahren sensitiver.
Real-time PCR
Die real-time PCR beschreibt eine quantitative Amplifikationsmethode für DNA. Die Quantifizierung erfolgt mit Hilfe von Fluoreszenzsonden, die mit der template-DNA interagiert. Die Amplifikation der DNA bewirkt die Zunahme der Fluoreszenz von Zyklus zu Zyklus in Echtzeit und ist letztendlich ein quantitativer Nachweis für das Vorkommen der Template-DNA.
Fragmentlänge (PCR)
Die negativ geladenen Nukleinsäuremoleküle wandern zur positiv geladenen Anode am Ende der Kartusche. Wie bei einer Agarosegelelektrophorese wandern die Moleküle mit niedriger Dichte schneller als Moleküle mit hoher Dichte. Während die Moleküle durch die Kapillare wandern, passieren sie einen Detektor, der das Fluorezenzsignal misst. Ein Photoelektronenvervielfacher wiederum konvertiert die gemessenen Lichtsignale in elektronische Daten um, die von der PC Software als Elektropherogramm oder Gelbild sichtbar werden.
Die jeweiligen PCR-Produkte werden in einer hochauflösenden Kapillarelektrophorese (ABI 3500 Genetic Analyzer) aufgetrennt, mittels Fluoreszenz detektiert und analysiert. Die ermittelten Fragmentlängen geben Aufschluss
Die Fragment-Längenbestimmung von PCR-Produkten kann mittels Kapillargelelektrophorese durchgeführt werden. Hierbei nutzt man die negative Ladung von den DNA-Fragmenten aus, da diese in einem quervernetzten Agarosegel zur positiv geladenen Anode wandern. Auf diese Weise können die PCR-Produkte visualisiert und mit bekannten Fragmentlängenmustern bestimmter Erkrankungen wie T-und B-Zell-Neoplasien oder Mikrosatelliteninstabilitäten verglichen werden.

NGS
Mittels NGS (Next Generation Sequencing) erfolgt die Sequenzierung von relevanten DNA- und RNA-Abschnitten. Im Vergleich zu anderen Sequenzierungsverfahren können mit NGS zahlreiche Genabschnitte simultan analysiert werden.
Termo Fisher
Die verwendete Ion Torrent™-Technologie basiert auf dem Prinzip eines pH-Meters. Jede in die Sequenz eingebaute Base (A, T, C, G) resultiert in einer Änderung des pH-Werts. Dadurch wird die chemisch codierte Information (A, C, G, T) direkt in digitale Informationen (0, 1) auf einem Halbleiterchip übersetzt.
Illumina (Prinzip des Sequencing-by-Synthesis)
Der Prozess identifiziert gleichzeitig DNA-Basen, während sie in eine Nukleinsäurekette eingebaut werden. Jede Base sendet ein einzigartiges Fluoreszenzsignal aus, wenn es dem wachsenden Strang hinzugefügt wird, der zur Bestimmung der Reihenfolge der DNA-Sequenz verwendet wird.
Oder
Es wird die Synthese eines komplementären Stranges Nukleotid für Nukleotid verfolgt.
Dies ist möglich, da spezielle Nukleotide verwendet werden. Wird ein Nukleotid eingebaut, bricht die Synthese ab, da das Label die Polymerase blockiert.

MALDI-TOF
(Matrix-assisted laser desorption ionization time of flight) ist eine Methode zur Detektion von Sequenzveränderungen in DNA-Fragmenten die eine Alternative zur Sanger-Sequenzierung darstellt.
Zunächst werden die Hot Spot-Genregionen mittels PCR amplifiziert. Nach der Applikation einer spezifischen Matrix wird das auf einen Chip transferierte PCR-Produkt mit einem Laser beschossen. Die Moleküle werden ionisiert und in einem Vakuum beschleunigt. Die Flugzeiten der entstandenen Ionen werden gemessen und aufgrund der ermittelten Daten ein Spektrum der Masse-Ladungsverhältnisse erstellt. Dabei ist es möglich einzelne Basenunterschiede in der DNA anhand des Masse/Ladungsverhältnisses zu detektieren.

IHC = Immunhistochemie
In der Immunhistologie werden Antigene (meist Proteine) mit Hilfe von Antikörpern im Gewebeschnitt detektiert. Der Nachweis beruht auf der spezifischen Antigen-Antikörper-Reaktion. Der Antikörper ist mit einem Detektionssystem gekoppelt, der das Vorhandensein und die Lokalisation im Präparat sichtbar macht. In der Pathologie dient die Detektion zur Identifikation und Klassifizierung von Tumorzellen, die bestimmte Antigene exprimieren.